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Geschichten, Gedichte, Essays wie auch immer - in unserer geliebten und fast vergessenen Heimatsprache dem OstpreuĂischen Platt
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Beginnen wir mit Reimen oder Gedichtchen aus der “OstpreuĂen Fiebel” (Bestell-Nr. 55 - gedruckt vor 1944 in Leipzig).
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Hans, stoah op!
“Hans, stoah op, de Hömmelke grut!” “Loat em man grue, he ös olt genog.” “Hans stoah op, de Vögelkes singe!” “Loat se mal singe, se hebbe kleene Keppkes on bol utgeschloape.” “Hans stoah op, de Sopp ös goar!” “Wo ös min LĂ€pel vom halwe SchĂ€pel?”
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Dat letzte MĂ€rke.
Doa wer enmal en Mann, nu fangt min MÀrke an, de Mann, de had ne Koh, nu hört man flietig to! De Koh, de had en Kalf, nu ös min MÀrke half; das Kalf, dat had ne bunte Schnut, nu ös min mÀrke wörtlich ut.
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Wer erinnert sich noch an die Melodie?
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De Oadeboar.
De Oadeboar, dĂ€ hĂ€tt e lange NĂ€s’, un wenn er önne Groawe steiht, denn kickt er noa de WĂ€s’. De Oadeboar hĂ€tt rode Strömkes an, un wenn er oppe Dack spazeere geiht, forts wie e Edelmann. De Oadeboar, dĂ€ leggt e grotet Ei, un wenn det Junge wöll ruterkomme, denn hackt er et entzwei. De Oadeboar, dĂ€ steiht opp sinem Nest, un wöll er sick e Varjneege moake denn klappert er möt sine FreĂ.
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Von de WatschelgÀnskes.
Suse, lewe Suse, wat raschelt em Stroh? Das sĂŒn de lewe GĂ€nskes, de hebbe kene Schoh! De Schuster hĂ€t Ledder, ken Lesten mehr dato, drom goahn de GĂ€nskes barfot on hebbe kene Schoh.
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NachfolgendeGedichte, Gechichtchen oder Episoden in Plattdeutsch finden Sie schnell mit dem eingerichteten internen Link.
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Titel
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Autor
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Hier seit
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Es war emoal e kleenet Hanske (Keen MĂ€rke)
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Hans Petereit
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19.12.2009
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Heimatliche Worte (Aus Heimatbrief Nr. 54 Dez. 2011)
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Marlene Maeder
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11.01.2012
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De Deenstmoagd (Aus Heimatbrief Nr. 53)
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Hermine Janz
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20.03.2013
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Es war emoal e kleenet Hanske (Keen MÀrke) Et es all 70 Joahre her, passeerd mi doch een groot Malheur. De LehrerschesÀd lange schon, et kam een Mann, sien Name Cohn.
So eener kömmet met Kröte, Schlange, uk Oape hat he oppe Stange un kleene Deere, deem Zoo, he romschleppt un makt Kindersch froh.
Twee Dittkes send denn to berappe, damet de Schau kann richtig klappe. De Deere motte uk wat freete, de Deerfrind brukt dat Jeld tom Eete.
Fix kÀm de Dag vom Biolog, der inne Turnhall sek versog. He stellt doa siene Kiste hen unluert opp de Kinderken.
De Lehrersche, se secht vorher, de Dittkes bringt mi boald moal her. Nur eck, eck hadd se doch vergĂ€te un muĂd bestroaft em Zimmer sĂ€te.
Eck wull oam nÀchste Dag betoahle, dat tat de Paukersch nech gefalle. De Oage wÀre ganz verschwömme, weil se mi nech hadd metgenomme.
Eck huckt verschichert inne Klass, de Becker un dat Heft war naĂ. Doch wĂ€hrend eck so simmeler, steiht Lotte Kohse inne dĂ€r.
Dat war Cousinchen ute Achte, de mi de beede Dittkes brachte un bidat Frailein Lehrerin Försprach hielt - dat met gewinn!
De oaber schubst mi inne Eck tom stoahne inne NĂ€h’ vom Reck. Gehört, gesehne haw eck wenig. Herrje! Eck fĂŒhld mi wie en Keenig.
Ben eck em Zirkus oder Zoo, denn freit mi dat, so oder so. De Episod föllt mi denn en. Bi oole Mensche ward dat Àhnlich sen.
Hans Petereit aus Kuckerneese jetzt Bremen
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Heimatliche Worte
Hab` zum Gedenken, zum VergnĂŒgen OstpreuĂ`sche Worte aufgeschrieben. Vieles ist uns noch gelĂ€ufig, nur hört man es nicht mehr so hĂ€ufig.
Hubbern, das heiĂt frieren, begrabbeln ist befĂŒhlen, kĂŒssen, das heiĂt butschen und ausgleiten ist glutschen.
Ein alter Lappen ist ein Kodder, matschiger Boden, das ist Modder. Ein kleiner Junge ist ein Gnoss, und eine Ziege ist `ne Koss.
PulswĂ€rmer, das sind Mauchen Und betrinken heiĂt beschlauchen. Etwas betasten ist befummeln Und warm anzieh`n ist bepummeln.
Ein alter Geizhals ist ein Gniefke Und Schnupftabak heiĂt Schniefke. Fips ist ein kleiner, kratz`ger Hund, halt die Gibbel heiĂt halt den Mund.
Junge MĂ€dchen sind Marjellchens, kleine Geschichten sind Vertellchens. LĂŒmmel ein Luntrus, auch Lachodder Und wirre Haare, das sind Zoddern
Kleiner Haufen ist ein Grumpel Und die Nase eine Tuntel. Begniddern ist, wer heimlich lacht, nur mit der Ruh` heiĂt sachte, sacht.
Habgieriger Mensch ist ein Rachull, beim Kragen fassen heiĂt Kreppschull. Ausgetrocknet ist verspaakt, zu faulenzen man molschen sagt.
Alte Klunker – weiblich Wesen Und schnell laufen das ist Peesen. Ein Schimpfwort ist: “Du ole Kreet“, Holztrag` auf Schulter ist `ne Peed.
EinstĂ€nkern ist stark parfĂŒmiert, unsaubres Schreiben ist gekliert. Und Schlorren, Holzpantoffeln sind und Kaneel, das ist der Zimt.
Nun noch eins, damit ihr`s wisst, Pomuchelkopp ein Dickkopf ist. Starkes regnen das ist pladdern Und erzÀhlen das ist schabbern.
Ein schlechter Kerl ist ein Plawucht, der Heuboden ist die Lucht, aufstapeln, das heiĂt fleien und zĂ€rtlich sein, das ist puscheien.
Wollt` Worte in Erinnerung rufen, denn was uns`re Vorfahr`n schufen, war fĂŒr uns und unsere Zeit, beschauliche GemĂŒtlichkeit.
Marlene Maeder
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De Deenstmoagd Heid un morje, hied un morje, jeder Dach hĂ€t sein MalĂ€r. Ach, wie es dat LĂ€we schwer. Mott all ut dat Bed rutkrupe, wenn sick SĂŒn und Mond beglupe, um de Dochter un dem Soahn ut de Putzstuw spĂ€nkre goan. Mott dem Buur de StĂ€wel schmeere un de Buursche dem Kommst omrehre un dem Jung un de Marjell Schnuut un Ooge wasche hell. Ăwert Joahr doa eck frieje, wenn de Bloomkes ware bleeje denn ös ut met dat MalĂ€r kenn ju andre schekamĂ€r. Wenn eck enne Kerch war protze, kenn ju alle Stoahn un glotze, un de Fru un Ă€hrem Mann Kick eck wedder goar nich an. Hermine Janz
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Gefunden im Land an der Memel Nr.93
De schmött mit dem Geld rom, als wenn de Doalere Dittke kost. Der wirft mit dem Geld rum, als wenn der Taler einen Dittchen (10 Pfennig) kostet.
De schnett seck vor Giez eher in ehre Finger als enne Wurscht. Die schneidet sich vor Geiz eher in ihre Finger als in die Wurst
OstpreuĂische Weisheiten
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